Montag, 28. September 2009

27. und 28.9.2009 - Neues Heim und 1. Schultag

26.9.2009 -Fortsetzung


In Kristas Begleitung war auch Lea, eine Grundschullehrerin, die ihr bei verschiedenen Projekten hilft. Zuerst brachten sie mich zum Quartier, einer relativ großen Wohnung in einem alten Wohnblock, der gerade renoviert wird. Ich verfüge nun über einige Zimmer, deren Charme sich aber nicht wirklich entfalten kann, weil bis auf wenige Möbel nichts herinnen ist. Die Wohnung gehört der Gemeinde und ist für Leute gedacht, die auf irgendeine Weise eine Unterkunft brauchen, familiäre Probleme haben, o.ä. Aber es passt so weit, Bad und WC sind da, leider fehlen mit TV und Internet alle Kommunikationsmittel. Aber ich habe mir Lesestoff und Arbeit für das Theater mitgenommen, werde auch weiterhin laufen gehen, und ein paar Mal gibt es Einladungen und Veranstaltungen.

Im Anschluss daran zeigte mir Krista noch ihre Schule, sie ist relativ neu (1985 erbaut) und modern und liegt nur ca. 3 Gehminuten von mir entfernt, was doch sehr vorteilhaft ist. Sie hat einen eigenen Deutschraum, wie so viele Lehrer/innen hier eigene Räume und Klassen haben, wenn es möglich ist. Die Schüler/innen warten dann am Boden sitzend vor den jeweiligen Klassen, wenn die Lehrer/innen essen oder Kaffee trinken waren oder eine Freistunde hatten. Im Raum mit der Bezeichnung "Saksa Keel" (Deutsch) wurde ich auf einem Plakat bereits sehr herzlich willkommen geheißen.

Am Abend war ich dann noch mit den beiden Kolleginnen in einem kleinen Lokal essen. Die kommenden 14 Tage sind schon relativ verplant mit diversen Schulaktivitäten und Veranstaltungen. Näheres dann an den entsprechenden Tagen.



27.9.2009

Die erste Nacht im Wohnblock war doch gänzlich anders als die im abgelegenen Verevi-Motel, wo ich am Wochenende der einzige Gast im gesamten Haus war. Aufgrund der wenigen Möbel hallt natürlich alles viel mehr, auch die Geräusche vom Gang, meine Wohnung, liegt im Erdgeschoß, und von oben sind sehr gewöhnungsbedürftig. So dürfte man die Kinder der Familie im Obergeschoß gestern bis nach Mitternacht dazu genötigt haben, über glühende Kohlen zu laufen - so hat es sich zumindest angehört. Und das Komische daran ist, dass sie das auch gleich am Morgen wieder machen mussten. Zum Glück habe ich vor dem Wegfahren noch die Ohropax eingepackt, was den Lärm doch in eine wohltuendere Distanz rückte. In diesem Block logiere ich, und das Zimmer mit der Decke im Fenster (in Ermangelung eines Vorhangs) ist mein Schlaf- und Arbeitsraum.

Den Sonntag verbrachte ich alleine. Ich bereitete mich auf den Unterricht vor, las, hörte Musik und schrieb schon Teile meines Berichts. Am Nachmittag wurde es sehr schön und ich lief Richtung Meer, das man nach ein paar Minuten erreicht. Die Gegend hier ist doch etwas anders als im Süden, weniger Wald, offener, städtischer. Es gibt ein nettes Wandergebiet, wo man auf dem Kalksteinplateau ein paar Kilometer der Küste entlang laufen kann. Von den Klippen hat man einen wunderbaren Ausblick auf das Meer und Tallinn ist nicht weit weg. Das schöne Wetter nutzte ich dann, so wie viele andere Menschen, um noch einmal hierher zu kommen und die bereits herbstlich wirkende Stimmung zu fotografieren. Das war gut so, denn eine halbe Stunde später kamen Wolken und Wind.

Heute war übrigens noch Waschtag, und Einkaufen war ebenfalls angesagt, weil ich hier ja auch für das Frühstück selber sorgen muss (leider gibt es auch keinen Kühlschrank). Die Supermärkte haben übrigens auch am Sonntag von 9 bis 21 Uhr offen.


28.9.2009

Der erste Schultag verging trotz der 7 Stunden hintereinander relativ rasch und bis auf wenige Ausnahmen sind die Schüler/innen auch hier recht nett und freundlich. Wie in Elva ging es in den ersten Einheiten einfach ums Kennenlernen und Spielen.