Donnerstag, 8. Oktober 2009

9. und 10.10.2009 - Letzter Estlandtag, Privatschule und Rückkehr

9.10.2009

Am Vormittag hatte ich die Gelegenheit, an der Schule von Angelika zwei Stunden zu halten und ein wenig die Bedingungen hier zu sehen. Es handelt sich dabei um eine Privatschule, die Rocca al Mare, wo die Eltern über 2.000 Euro pro Jahr - plus andere Ausgaben - dafür bezahlen müssen. Die Ausstattung ist natürlich sehr gut, wenngleich man sagen muss, dass es nun auch viele andere staatliche Schulen gibt, die mindestens den gleichen Standard haben. Aber sie verfügen über einen eigenen Vortragsraum für 200 Leute (Kino), eine wunderschöne Aula, wo sich die 1.-6.-Klassler bzw. die 7.-12.-Klassler jeden 2. Montag in der ersten Stunde zu einer Besprechung, einem kleinen Konzert, einer kleinen Aufführung, etc. treffen.



Auf dem Foto seht ihr in das Lehrer-Zimmer, wo man sich auf einen Kaffee oder ein Pläuschchen trifft. - Es hinter dem Aquarium, das die Trennwand zum Gang bildet.

Neben der jeweiligen Tür gibt es einen kleinen Glasstreifen, wo man in die Klasse reinsieht. Die Schüler/innen tragen eine Art Uniform, insofern, dass sie schwarze Hose oder Rock anhaben (sollten) und die meisten tragen weiße oder schwarze Hemden, es gibt aber durchaus auch bunte Polo-Shirts zu sehen.

Der Gehalt der Lehrer/innen ist höher als bei staatlichen, der Aufwand nach ihren Aussagen auch, und es gibt nach einem Feedbacksystem durch die eigenen Lehrer/innen, die in der Klasse unterrichten, und die Eltern für das Klassenvorstands-Duo noch eine Prämie, die sich die beiden nach ihrem Ermessen teilen.

Ich habe hier zwei Stunden für eine 10. Klasse mit 7 Leuten gehalten - Österreich, ein Lied, etwas Literatur - zwei angenehme Stunden, aber nicht wirklich anders als in den anderen Schule, an denen ich unterrichtet habe.

Der Hausmeister brachte mich dann wieder die paar Kilometer zurück nach Tabasalu, wo es mit der 9. Klasse galt, Palatschinken zu machen. Der Haufen war für die Gruppe zu groß, weshalb wir noch den Direktor und seine Sekretärin einluden.








Dabei gab es ein paar Worte des Dankes auf beiden Seiten und die offizielle Verabschiedung.



Und nach zwei weiteren Stunden endete meine Schultätigkeit hier in Tabasalu, die ebenfalls sehr interessant war und mit vielen netten Kontakten verbunden war.

Am Abend traf ich mich noch mit Krista, Lea und Alari im Pub, wo wir ein wenig feierten, bevor es ans Einpacken für morgen ging.



10.10.2009

Um 1/2 5 aufstehen, um 1/2 6 holte mich Krista ab und brachte mich zum Flughafen, wo ich mich von meiner überaus bemühten und für mich bestens sorgenden Begleiterin der letzten 14 Tage verabschieden musste. Auch für sie gilt das Gleiche, wie für die anderen. Wann immer sie nach Österreich kommen und sie meine Hilfe oder ein Quartier benötigen - Anruf oder Email genügt. - Danke für alles!!

Pünktlicher Ablug und Landung in München. Kleiner Schrecken in München, als uns kurz vor dem Boarding mitgeteilt wurde, dass sich der Abflug verzögert, weil es technische Probleme mit dem Flugzeug gibt. Diese waren dann nicht mehr zu beheben, weshalb wir zu einer Ersatzmaschine transportiert wurden. Die ganze Prozedur inkl. Gepäck und Catering umladen, Herrichten und Auftanken des neuen Fliegers hatte nur eine halbe Stunde gedauert, weshalb ich fast pünktlich um 12:30 in Wien ankam. Freudiges Willkommenheißen durch meine Frau.

In den nächsten Tagen werde ich meine Erfahrungen noch in Form von Berichten abschließen, kann aber als Resümee auf jeden Fall feststellen, dass sich der pädagogische Aufenthalt absolut gelohnt hat. Ich kann das allen Kolleg/innen nur empfehlen. - Estland ist aber auch so ganz bestimmt einen Urlaub wert!

Mittwoch, 7. Oktober 2009

7. und 8.10.2009 - Theateraufführungen und Ausflug nach Pärnu

7.10.2009

Nach dem Unterricht inkl. Proben am Vormittag fuhren wir mit dem Bus nach Tallinn, Mini-Probe im Nebenraum des österreichischen Lesesaales, dann Besichtigung des schönen Saales und kurzes Instruieren.

Die Veranstaltung hieß "Theater macht Spaß" und es sollten Theaterbeiträge von Grimm, Schiller und Goethe gezeigt werden - interessante Mischung!
Kurz davor wurde mir mitgeteilt, dass ich nicht nur Mitglied der Jury sein sollte, sondern deren Sprecher. Die Jury bestand nämlich aus Vertreter/innen der einzelnen Schulen, entweder Lehrerinnen oder Schüler/innen. Also galt es positive Kritik zu formulieren, denn diese Veranstaltung fand zum ersten Mal statt, und es wäre unangebracht gewesen, die Schüler/innen für ihren Aufwand negativ zu kritisieren. Daher aufbauende Worte finden (schön Kostüme, schön gesprochen, interessante Inszenierung,...).

Die Beiträge waren bunt gemischt, von der 4. bis zur 12. Klasse, von "Aschenbrödel" und "Bremer Stadtmusikanten" bis zu "Die Leiden des jungen Werther", eine Szene aus "Faust" und "Turandot", mit und ohne Musik, bunte Kostüme und in schwarz gekleidete Darsteller/innen, unterschiedlichste Sprachniveaus (Deutschsprachige Gymnasien der 12. Klasse und C-Sprache - Schüler/innen, die erst 2 Jahre Deutsch lernen). Also ein bunter Mix von 9 Gruppen. Auch "meine" Schule schlug sich wacker, wenngleich ich nicht ganz zufrieden war. Aber das "Aschenbrödel" kam gut an und angesichts der Tatsache, dass sie den Text erst vor einer Woche zu Gesicht bekommen hatten und die Schüler keinerlei Bühnenerfahrung hat, war der Auftritt ganz okay.
Und dann durfte ich noch die abschließenden Worte für die Veranstaltung finden.


8.10.2009

Rechtzeitig für den Ausflug nach Pärnu, einem sehr beliebten Urlaubsort der Esten, vielleicht DEM Badeort an der Westküste, verabschiedete sich das grausliche Wetter und es sollte ein wunderbarer Herbsttag mit viel Sonne werden (war auch Zeit - mit etwas Neid hatte ich in den letzten Tagen die Hitzeperiode in Österreich verfolgt).

Krista hatte auch Angelika, die österr. Kollegin von der Privatschule Rocca Al Mare, dazu eingeladen, und so ging es auf der großteils schnurgeraden und kaum befahrenen Hauptstraße 150 km Richtung Meer.

Um 11 Uhr statteten wir dem neu renovierten Pärnu Ülejoe Gymnasium einen Besuch ab. Eine Deutschkollegin, Eevi Palu, sie ist Stellvertreterin und eine gute Bekannte von Krista, empfing uns bei Kaffee und zeigte uns anschließend ihre schöne Schule. Wieder einmal zu bemerken ist, dass sehr viel Geld in die Bildung fließt - sehr viel Geld, denn die Ausstattung ist auch hier bestens.

Nach dem Mittagessen in der Mensa hatten wir einen Termin im Schulpsychologischen Zentrum von Pärnu. Die Bestätigung dessen, was ich schon gehört und erlebt hatte: Hier arbeiten 8 Psychologinnen und einige Sozialarbeiterinnen. Sie sind für 6000 Schüler/innen zuständig, was eine Quote von 1:750 macht. Davon können wir nur träumen. D.h. dass für jede größere Schule eine Psychologin zuständig ist und auch praktisch ständig anwesend ist. Dazu gibt es noch eine Sozialarbeiterin, die das Bindeglied zu den Familien bildet und dort hilft, wo die Schule nicht mehr einwirken kann. Dass es an jeder einen Arzt oder eine Ärztin bzw. zumindest eine Krankenschwester gibt, habe ich schon erwähnt. Na, und da sind noch einige Sonder-pädagoginnen tätig. Zusätzlich zu teilweise kleinen Gruppen macht sich das natürlich in mehrfacher Hinsicht bezahlt - sozial, leistungsmäßig, gruppendynamisch,....
Während zu den Hauptprobleme in Österreich (v.a. Wien) der teilweise hohe Anteil von Migranten (bzw. deren unzureichender Umgang und in der Vergangenheit vernachlässigte [Sprach-]Förderung) und die erhöhte Gewaltbereitschaft an einigen Schulen gehören, so sind es hier soziale Probleme. Teilweise sind sie bedingt durch die krasse Einkommensschere, weshalb viele Eltern ihre Kinder in Estland bei den Großeltern oder auch alleine zurück lassen, um für Monate in Finnland Geld zu verdienen. Auch Schwangerschaften von Schülerinnen kommen vermehrt vor. Diese werden aber z.B. dermaßen unterstützt, dass man hier etwa eine Klasse ins Leben gerufen hat, in der 15 junge Mütter ihren Abschluss abolvieren konnten - flexiblere Unterrichtseinheiten, auch am Abend, etc. - Bei uns möchten manche Direktoren, dass sie die Schule verlassen!!

Nach diesem 1 1/2-stündigen Erfahrungsaustausch führten und Eevi und Vaike noch durch Pärnu, und so konnten wir ein wenig von dem Charme, den diese 40.000-Einwohner-Stadt versprüht, mitbekommen. Wir flanierten durch die Fußgängerzone, sahen die wichtigsten Gebäude, besuchten das Stadtmuseum und wanderten dann zum Meer, wo es einen eigenen Frauenstrand gibt. Und tatsächlich ging eine alte Dame baden - ca. 8 Grad heraußen!










Wir kamen erst um 8 Uhr abends zurück, wurden bei Krista noch zu einer kleinen Jause und einem Gläschen Wein eingeladen und fuhren dann mit dem Mini-Bus zurück nach Tabasalu. Danke für den schönen Tag!

Montag, 5. Oktober 2009

5. und 6.10.2009 - Proben und Ausstellungseröffnung

5.10.2009

Ein normaler Schultag. Österreich-Arbeitsblätter und -plakate, Texte zur "Weißen Rose", Musik von Christina Stürmer mit Textstudium, ....

Für zwei Stunden kam eine andere österreichische Kollegin zu uns, und in zwei Klassen probten wir für Mittwoch. Leider musste ich eine Gruppe aus dem Programm nehmen, weil es sich zeitlich nicht ausgeht. Außerdem haben einige Basketballmatch, Gesangsproben, Tanzveranstaltung,.... Es wäre ein zu großes Risiko gewesen, sie zu unvorbereitet auf die Bühne zu schicken. Das wollte ich ihnen nicht antun, daher wird es nur eine Gruppe geben. - Näheres am Mittwoch.

Am Nachmittag Lauf mit heftigem Gegenwind und am Abend ein Date mit dem jungen IT-Kollegen, der im gleichen Haus wie ich wohnt. Ich habe in zu einem Abendessen in meine Wohnung eingeladen (erster Besuch siet 3 1/2 Wochen) und danach machte er mich noch bis 23 Uhr mit dem Nachtleben von Tabasalu bekannt.


6.10.2009

In einer Freistunde zeigte mir einer der Sportlehrer die Möglichkeiten, die die Schüler/innen hier haben. Die Ausstattung ist ein Traum: Sporthalle, Gymnastikraum (so groß wie unser Turnsaal), Fitnessräume, Schwimmbad, etc.

Eine Englisch-Lehrerin bat mich, meine PowerPoint-Präsentation in der 2. Freistunde, die ich habe, auf Englisch zu zeigen, was ich auch gerne tat.

Danach Internet-Quiz über Österreich, Quiz, Plakate, Steckbriefe auf Deutsch, etc.

Am Nachmittag kutschierte mich der Hausmeister nach Tallinn, wo ich einer Einladung der österreichischen Botschafterin folgte. In der Nationalbibliothek gab es eine Ausstellung einer österreichischen Künstlerin.

Im Anschluss daran besuchte ich mit der österreichischen Kollegin noch das Okkupations-museum, das sich mit der schwierigen Zeit der fast 50-jährigen Besatzung durch die Sowjets beschäftigt. Es ist schlimm zu sehen, wie einem Volk, das in den 20er- und 30er-Jahren erstmals seine junge Unabhängigkeit genossen und einen Platz in der Staatengemeinschaft gesucht hat, jegliche Identität wurde. Auf den Archivaufnahmen sieht man z.B. einen Frauenchor, der nicht so wie früher estnische Volksweisen, sondern Lobeshymnen auf Stalin singt: "Oh Stalin, großer Führer, wir lieben dich, wir bringen deine Ernte sicher heim,...."

Eine dazu passende Geschichte aus dieser Zeit: Nachdem die Kornblume die Nationalblume der Esten ist, hat man beim ersten Sängerfest im Jahr 1969 natürlich Unmengen davon für Dekorationszwecke verwenden wollen. Allerdings bestanden die Russen darauf, dass sie nicht blau sein durften, sondern rot, weshalb alle Kornblumen rot angesprayt werden mussten.

Danach noch ein Abendspaziergang und Essen in der Altstadt. Rückfahrt mit einem Minibus, von denen hier viele unterwegs sind und einen Teil des öffentlichen Verkehrs abdecken.

3. und 4.10.2009 - Ausflug an die Westküste und Sturm

3.10.2009


Am Vormittag konnten meine österreichischen Kollegin und ich die Comenius-Gruppe zu einem Ausflug an die Westküste begleiten. Haapsalu war schon im Mittelalter von Bedeutung, weil Bischöfe ihren Sitz hier hatten, weshlab man das 100 Einwohner zählende Dörfchen kurzerhand zu einer Stadt erhob, weil es einem Bischof nicht zuzumuten war in einem Dorf zu residieren.







War das Wetter bei der Abfahrt noch nicht besonders gut, so zeigte sich schon bald blauer Himmel und die Sonne ließ die bunten Herbstfarbe der Bäume besonders gut zur Geltung kommen. Zu Beginn besuchten wir noch das Museum von Ilon Wikland, die 30 Bücher von Astrid Lindgren (u.a. Karlsson vom Dach) illustrierte.







Ich machte einen kurzen Abstecher zum Meer, von wo man einen schönen Blick auf die Kuranstalt und verschiedene Kurhotels hat. Obwohl noch immer ein bedeutender Badeort Estlands, ist der ehemalige mondäne Flair verloren gegangen, wie man den Häusern rundherum erkennen kann. Aber 50 Jahre Besatzung sind eben nicht spurlos vorüber gegangen, es braucht noch Zeit.


Anschließend hatten wir eine Führung, wo uns die Geschichte Haapsalus und besonders der Bischofsburg näher gebracht wurde. Vom Wehrturm aus gab es einen schönen Blick auf die kleine Stadt. In der schlichten Domkirche hörten wir die Sage von der weißen Frau, die
in Augustvollmondnächten noch immer am Fenster erscheint und viele Einheimische und Touristen anzieht: Ein Domherr hatte einst, obwohl nicht erlaubt, seine Geliebte als Chorknabe eingeschmuggelt, was nicht lange unentdeckt blieb. Die Folgen waren fatal, um nicht zu sagen, letal. Er wurde zu lebenslangem Kerker verurteilt, sie mauerte man bei lebendigem Leib in die Kapelle ein. Aber nachdem sich die Liebenden ewige Treue geschworen hattten, erscheint der Geist der der Unglücklichen noch immer am Fenster. Unromantische Menschen führen das auf eine Reflexion des Mondlichtes auf die weiße Mauer im Inneren der Kapelle zurück.







Nach dem späten Mittagessen konnten wir noch einen Abstecher in ein Geschäft machen, wo typische Handarbeiten gemacht werden, z.B. Patchworkdecken und allerfeinste Stickereien, die Schals z.B. müssen durch einen Frauenring gehen und auch die Kleider sind wunderschön.



Den Abschluss bildete ein Blitzbesuch des längsten überdachten Bahnsteigs von Nordeuropa, der die imposante Länge von 216 Metern aufweist. Nachdem der Badeort besonders bei reichen Leuten beliebt war und auch der russische Zar Anfang des 20. Jahrhunderts dem Charme der Stadt erlag, befahl er den Bau dieses schönen Bahnhofes und einer Bahnlinie bis Haapsalu. Deshalb entstand der prachtvolle, mit Holz überdachte Bahnsteig, der es dem Zaren und seinen Begeiter/innen erlaubte, trockenen Fußes in seine bereit stehenden Fahrzeuge draußen zu gelangen.

Die Einladung zum Abendessen mit der Gruppe lehnte ich ab, weil ich nach 4 Stunden nicht schon wieder essen wollte. Stattdessen stand ein Abendlauf am Programm, danach das Studium des Helsinki-Reiseführers, denn ich wollte am SO der finnischen Hauptstadt einen Kurzbesuch abstatten.


4.10.2009

In der Nacht hatte es heftig geregnet und gestürmt, aber am Morgen sah es etwas besser aus und auch die Sonne kam ab und zu durch. So fuhr ich mit Alari, dem jungen IT-Kollegen der Schule, der an der UNI einen Kurs hatte, nach Tallinn. Er setzte mich beim Hafen ab, wo ich leider erfahren musste, dass die Fähre aufgrund der heftigen Sturmwarnung (mit Spitzen bis 150 km/h) nicht fahren würde. Also wieder mit dem Bus zurück in die Wohnung.

Von der Stadtmitte in Tallinn ist man übrigens in 15 Minuten in Tabasalu, wo es entlang der Küste auch sehr viele Villen gibt, die den Reichen gehören - Leuten, die durchaus Euro-Millionäre sein dürften. Zumindest sehen die Häuser danach aus.

Den Sonntag verbrachte ich also mit Arbeiten für die Schule und Theater. Das Laufen musste ich aufgrund des grauslichen Wetters (Wind, kühl, Regen) auf morgen verschieben.

Donnerstag, 1. Oktober 2009

1. und 2.10.2009 - Lehrerinnen-Seminar, Lehrer-Schüler-Tag und Comenius-Konzert

1.10.2009

Nachdem meine 25 Stunden, die ich hier halte auf 4 Tage aufgeteilt sind, war heute mein "freier" Tag. Dieser sah so aus: Um 1/9 Uhr in die Schule, um 9 Uhr Probe für das kurze Konzert morgen, wo ich ein paar Lieder mit der Gitarre begleiten werde. Um 10 Uhr fuhren wir nach Tallinn, wo um 11 Uhr das Treffen der Kontaktlehrerinnen für Deutsch begann - wieder in der Nationalbibliothek. Um 12 begann dann unser Seminar, das abgesehen von einer kurzen Mittagspause bis 16:30, also fast 4 Stunden dauerte. Es ging wie in Elva um praktische Tipps für den (Deutsch-)Unterricht - viele Spiele und Übungen.






Auf dem Foto seht ihr mich inmitten der Damenriege.

Wie ihr euch vorstellen könnt, war es echt lustig und die estnischen Lehrerinnen haben alles mitgemacht und waren mit Feuereifer bei der Sache.



2.10.2009

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen der Ankunft der Comenius-Gruppe. Am Vormittag ging es in der Schule ziemlich rund, da der Lehrer-Schüler-Tag war, was hier bedeutet, dass die Schüler/innen der 10.-12. Klassen den Unterricht bis 1/2 1 übernehmen. Die Lehrer/innen durften sich in der Zwischenzeit einen alten russichen Film ansehen und fuhren dann mit den 12.-Klässlern zum Bowling.







Eine Delegation von 4 Leuten traf sich um 11 Uhr mit den Lehrer/innen aus LUX, F, I, D und PL (darunter 2 Männer) beim Parlament, wo wir eine kurze Führung hatten. Wunderschöne Sitzungs- und Amtsräume, die im Schloss untergebracht sind.

Anschließend ging es zurück zur Schule, wo ich bei einem kleinen Begrüßungsakt drei deutsche Lieder mit der 9. und 6. Klasse beisteuern durfte, was durchaus gut ankam. Bei einem wurden sie aufgefordert mitzumachen. Eines der dargebotenen Lieder war das bekannte "Aita mööda saata öö" (Gib des Bandl....), was ich schon fließend aussprechen kann. Anschließend gab es noch ein paar Gedichte und zwei kurze Lieder der ganz Kleinen.

Nach dem Mittagessen in der Schule hatte die Gruppe eine Schulung, während ich mit Krista einen kurzen Ausflug in die Umgebung machte, weil es relativ schön war.


Die Brücke mit den Schlössern dran ist ein traditioneller Ort, wo jungverheiratete russische Pärchen hinkommen, um ihre Liebe auf diese Weise kundzutun.

Kurz danach ein Wasserfall mit 60 Meter Breite und 5, 6 Metern Höhe - für estnische Verhältnisse ein Wahnsinn.

Im Restaurant "Zur alten Mühle" gab es am Abend in sehr nettem Ambiente einen ausgezeichneten gegrillten Lachs zu essen. Der Rest des Abends gestaltete sich von selbst - es kam zu einem anregenden Erfahrungs- und Gedankenaustausch mit den Kolleg/innen aus insgesamt 6 Staaten. - Ja und wie es so ist. Gerade, als es lustig wurde, bat man uns zu das Lokal zu verlassen. Aber es war schon Zeit - immerhin war es schon 22 Uhr.