Montag, 5. Oktober 2009

5. und 6.10.2009 - Proben und Ausstellungseröffnung

5.10.2009

Ein normaler Schultag. Österreich-Arbeitsblätter und -plakate, Texte zur "Weißen Rose", Musik von Christina Stürmer mit Textstudium, ....

Für zwei Stunden kam eine andere österreichische Kollegin zu uns, und in zwei Klassen probten wir für Mittwoch. Leider musste ich eine Gruppe aus dem Programm nehmen, weil es sich zeitlich nicht ausgeht. Außerdem haben einige Basketballmatch, Gesangsproben, Tanzveranstaltung,.... Es wäre ein zu großes Risiko gewesen, sie zu unvorbereitet auf die Bühne zu schicken. Das wollte ich ihnen nicht antun, daher wird es nur eine Gruppe geben. - Näheres am Mittwoch.

Am Nachmittag Lauf mit heftigem Gegenwind und am Abend ein Date mit dem jungen IT-Kollegen, der im gleichen Haus wie ich wohnt. Ich habe in zu einem Abendessen in meine Wohnung eingeladen (erster Besuch siet 3 1/2 Wochen) und danach machte er mich noch bis 23 Uhr mit dem Nachtleben von Tabasalu bekannt.


6.10.2009

In einer Freistunde zeigte mir einer der Sportlehrer die Möglichkeiten, die die Schüler/innen hier haben. Die Ausstattung ist ein Traum: Sporthalle, Gymnastikraum (so groß wie unser Turnsaal), Fitnessräume, Schwimmbad, etc.

Eine Englisch-Lehrerin bat mich, meine PowerPoint-Präsentation in der 2. Freistunde, die ich habe, auf Englisch zu zeigen, was ich auch gerne tat.

Danach Internet-Quiz über Österreich, Quiz, Plakate, Steckbriefe auf Deutsch, etc.

Am Nachmittag kutschierte mich der Hausmeister nach Tallinn, wo ich einer Einladung der österreichischen Botschafterin folgte. In der Nationalbibliothek gab es eine Ausstellung einer österreichischen Künstlerin.

Im Anschluss daran besuchte ich mit der österreichischen Kollegin noch das Okkupations-museum, das sich mit der schwierigen Zeit der fast 50-jährigen Besatzung durch die Sowjets beschäftigt. Es ist schlimm zu sehen, wie einem Volk, das in den 20er- und 30er-Jahren erstmals seine junge Unabhängigkeit genossen und einen Platz in der Staatengemeinschaft gesucht hat, jegliche Identität wurde. Auf den Archivaufnahmen sieht man z.B. einen Frauenchor, der nicht so wie früher estnische Volksweisen, sondern Lobeshymnen auf Stalin singt: "Oh Stalin, großer Führer, wir lieben dich, wir bringen deine Ernte sicher heim,...."

Eine dazu passende Geschichte aus dieser Zeit: Nachdem die Kornblume die Nationalblume der Esten ist, hat man beim ersten Sängerfest im Jahr 1969 natürlich Unmengen davon für Dekorationszwecke verwenden wollen. Allerdings bestanden die Russen darauf, dass sie nicht blau sein durften, sondern rot, weshalb alle Kornblumen rot angesprayt werden mussten.

Danach noch ein Abendspaziergang und Essen in der Altstadt. Rückfahrt mit einem Minibus, von denen hier viele unterwegs sind und einen Teil des öffentlichen Verkehrs abdecken.